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Paddle Day in Brandenburg

By 31/07/2020 No Comments

“O Bär”, sagte der Tiger, “ist das Leben nicht unheimlich schön, sag!” “Ja”, sagte der kleine Bär, “ganz unheimlich und schön.”

Ich hätte nicht gedacht, dass ich beim Schreiben dieses Blogartikels gleich mehrfach auf die Zitate des berühmten Illustrators und Kinderbuchautors „Janosch“ zurückgreifen werde – aber wie könnte man den aktuellen Blick auf die Welt besser beschreiben als unheimlich und schön?

Die erste Enttäuschung darüber, dass wir die bevorstehenden Surfcamps im Juli und August aufgrund von Corona absagen mussten war natürlich groß. Das sollte jedoch nicht dazu führen, dass der Kontakt zu unseren Teilnehmer/innen auch noch abreißt. So entschlossen wir uns dazu mit jeder Partnerorganisation einen individuellen Tag in den Sommerferien zu organisieren, an dem wir gemeinsam etwas unternehmen. Deshalb gab es vergangenen Dienstag den Stand Up Paddle Ausflug durch die Berliner Seenlandschaft mit viel Girl Power des  Mädchen- und Jungensportzentrums Centre Talma.

Das Stand Up Paddling

geht ursprünglich auf polynesische Fischer zurück, die sich in ihren Kanus stehend vor Tahiti auf dem Meer fortbewegten. Insbesondere sind in Asien noch heute Ein-Mann-Bambusflöße im Einsatz, bei denen im Stehen neben Stangen auch Paddel eingesetzt werden. Auf Hawaii, dem Ort, wo das Surfen erfunden wurde, war Stand Up Paddling der Sport des Königs. Nur Auserwählte durften sich außer ihm stehend fortbewegen.

 

Klar, der See um die Ecke klingt nicht so aufregend wie das Meer. Aber vielleicht ist es genau das was Corona uns lehrt. Die Dinge, die am nächsten sind und somit selbstverständlich erscheinen, wieder neu schätzen zu lernen. Denn als wir morgens vom Treffpunkt aus gemeinsam in „See“ stachen waren die positiven Effekte der heimatlichen Natur schnell sichtbar. Die kollektive Entspannung, das Gleiten auf dem Wasser, umgeben von satten grünen Wiesen und Bäumen, durch die der Wind streicht und sich das angenehme Rauschen der Blätter mit dem der synchronen Paddelbewegung im Wasser mischt.
Es war Erholung und Abenteuer zugleich, denn leider fehlte uns beim Aufpumpen der Boards eine Finne. Ohne die lässt sich das Brett nicht steuern. Nach einigen gescheiterten Versuchen im Wasser Kurs zu halten, kam uns die Idee einfach zwei SUPs aneinander zu binden und ein Minifloß zubauen. Und siehe da-Teamwork makes the Dreamwork. Zu zweit – Paddel links, Paddel rechts – war die Fortbewegung auf dem Wasser erfolgreich.

So waren wir dann nur ein bisschen langsamer als der Rest der Truppe:)

Wie gut”, sagte der kleine Tiger, “wenn man einen Freund hat, der ein Floß bauen kann. Dann braucht man sich vor nichts zu fürchten.“

Weitere gewollte Herausforderungen waren, in Seemitte alle SUPs nebeneinander aufzureihen, sodass eine über alle Boards laufen kann (im besten Fall ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren) und anschließend ins Wasser hüpft, die korrekte Paddelbewegung trainieren und einen geeigneten Platz für ein leckeres Picknick zu finden.

Am Ende kamen wir alle ein bisschen brauner, müder und glücklicher wieder an Land an.

 

By Jana Becker